Seminar zum Umgang mit medialer Selbstinszenierung und Sexting - SaSe 117
Ort
München
Seminarraum der Aktion Jugendschutz Bayern e.V.
Dom-Pedro-Str. 17, 2. OG
80637 München
Veranstalter
Aktion Jugendschutz
Termine
Do, 27.04.2017, 10:00 Uhr - 17:00 Uhr
Ja, Safer Sexting geht, Safe Sexting gibt es aber nicht. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte… ja, wen eigentlich?
Sexting
ist eine Form der medialen Selbstinszenierung und erotischen
Kommunikation. Unter Sexting versteht man das einvernehmliche Versenden
von Bildmaterial mit erotischem Inhalt. Was unter Erwachsenen bereits
recht weit verbreitet ist, ziehen Jugendliche nach, Tendenz steigend.
Zwar gibt es noch keine deutschen Studien, doch kommt die Safer
Internet-Studie aus Österreich zu dem Ergebnis, dass 10 % der 14- bis
18-Jährigen bereits intime Bilder verschickt haben (vgl. Döring,
proJugend 3/15, S. 17).
Der Druck, sich in den digitalen Medien zu
inszenieren ist für beide Geschlechter hoch. Mädchen und Jungen
betreiben mediale Selbstinszenierung und Sexting aber oft
unterschiedlich. Entsprechend tradierter Geschlechterrollen neigen
Jungen eher dazu, sich stark und sportlich, Mädchen hingegen, sich sexy
und erotisch darzustellen – verbunden mit der Doppelmoral, dass dies von
ihnen in gewisser Weise zwar erwartet wird, ihnen dafür aber schnell
der Stempel „Schlampe“ aufgedrückt wird.
Die Gefahr von Missbrauch
der Fotos besteht z.B. wenn Beziehungen in die Brüche gehen, mit
Eroberungen und sexuellen Erlebnissen geprahlt wird, aber auch in Fällen
von Cyber-Mobbing. Diese Bilder werden dann z.B. ohne Erlaubnis
weiterversendet, veröffentlicht, verändert und/oder benutzt, um jemanden
unter Druck zu setzen.
In diesem Seminar wird die Relevanz des Sexting in der sexuellen Identitätsfindung Jugendlicher beleuchtet und die zugrunde liegenden Geschlechterrollen analysiert.
Es werden Methoden für die praktische Arbeit mit Jugendlichen vorgestellt und präventive „Safer-Sexting“-Tipps erarbeitet. Wir diskutieren Handlungsstrategien für die Fälle, wenn Sexting-Bilder ungewollt in Umlauf geraten. Wir werfen außerdem einen Blick auf die rechtliche Situation und die Gefahren, die es beim Sexting geben kann.
50.- Euro incl. Mittagessen
Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendsozialarbeit an Schulen, der Jugendarbeit o.ä. aus Bayern
Beatrix Benz | Fachreferentin für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz, AJ Bayern
Michael Kröger | Fachreferent für Sexualpädagogik und Prävention gegen Sexuelle Gewalt, AJ Bayern
Aktion Jugendschutz,
Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
info@aj-bayern.de
Aktion Jugendschutz Bayern
Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17
80636 München