Fortbildung zum Umgang mit medialer Selbstinszenierung und Sexting- SaSe 120 -
Ort
Online-Seminar
Veranstalter
Aktion Jugendschutz Bayern e.V.
Termine
Do, 09.07.2020, 09:45 Uhr - 12:30 Uhr
Ja, Safer Sexting geht, Safe Sexting gibt es aber nicht. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte… ja, wen eigentlich?
Sexting ist eine Form der medialen Selbstinszenierung und erotischen Kommunikation. Unter Sexting versteht man das Versenden von Bildmaterial mit erotischem Inhalt. Unter Erwachsenen ist es bereits recht weit verbreitet. Jugendliche ziehen nach, Tendenz steigend. Studien zeigen, dass ein großer Teil der 14- bis 18-Jährigen bereits intime Bilder verschickt hat (vgl. Döring, proJugend 3/15, S. 17).
Der Druck, sich in den digitalen Medien zu inszenieren ist für beide Geschlechter hoch. Mädchen und Jungen betreiben mediale Selbstinszenierung und Sexting aber oft unterschiedlich. Entsprechend tradierter Geschlechterrollen neigen Jungen eher dazu, sich stark und sportlich, Mädchen hingegen, sich sexy und erotisch darzustellen – verbunden mit der Doppelmoral, dass dies von ihnen in gewisser Weise zwar erwartet wird, ihnen dafür aber schnell der Stempel „Schlampe“ aufgedrückt wird.
Die Gefahr von Missbrauch der Fotos besteht z. B. wenn Beziehungen in die Brüche gehen, mit Eroberungen und sexuellen Erlebnissen geprahlt wird, aber auch in Fällen von Cyber-Mobbing. Diese Bilder werden dann z. B. ohne Erlaubnis weiterversendet, veröffentlicht, verändert und/oder benutzt, um jemanden unter Druck zu setzen. Die nicht einvernehmliche Form von Sexting schließlich ist das Cyber-Grooming. Hier gilt es zu unterscheiden, ob es sich um einen Flirtversuch handelt, oder ob die/der Adressat*in beschämt werden soll, oder ob es sich um sexualisierte Gewalt in Form eines "Hands-Off" Deliktes handelt, das in der Regel nur ein "Hands-On" Delikt vorbereiten soll. In dieser Fortbildung werden die medien- und sexualpädagogisch relevanten Hintergründe zur Thematik anschaulich dargestellt und praktische Methoden vermittelt, wie man darüber mit Jugendlichen ins Gespräch kommt.
Wir bieten dieses interaktive und abwechslungsreiche Webinar über „Zoom“ an. Nach erfolgter Anmeldung bekommen Sie rechtzeitig vor der Veranstaltung einen Link zugeschickt, mit dem Sie den virtuellen Seminarraum betreten können. Bitte benutzen Sie Firefox oder Chrome als Browser.
Donnerstag, 9. Juli 2020, 9:45 - 11:00 Uhr und 11:15 - 12:30 Uhr (insgesamt 2,5 Stunden)
In diesem Seminar wird die Relevanz des Sexting in der sexuellen Identitätsfindung Jugendlicher beleuchtet und die zugrundeliegenden Geschlechterrollen analysiert. Es werden Methoden für die praktische Arbeit mit Jugendlichen vorgestellt und präventive „Safer-Sexting“-Tipps erarbeitet. Wir diskutieren Handlungsstrategien für die Fälle, wenn Sexting-Bilder ungewollt in Umlauf geraten. Wir werfen außerdem einen Blick auf die rechtliche Situation und die Gefahren, die es beim Sexting geben kann.
25.- €
Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern
Melanie Pfeifer | Fachreferentin für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz, Aktion Jugendschutz Bayern
Michael Kröger | Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Sexualpädagoge (isp, gsp), Referent für Sexualpädagogik und Prävention gegen sexuelle Gewalt, Aktion Jugendschutz Bayern
Aktion Jugendschutz Bayern e.V.
Aktion Jugendschutz Bayern
Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17
80636 München