Seminar zum Umgang mit medialer Selbstinszenierung und Sexting - SaSe 217
Ort
München
Seminarraum der
Aktion Jugendschutz Bayern e.V.
Dom-Pedro-Str. 17, 2. Stock
80636 München
Veranstalter
Aktion Jugendschutz
Termine
Do, 16.11.2017, 10:00 Uhr - 17:00 Uhr
Ja, Safer Sexting geht, Safe Sexting gibt es aber nicht. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte… ja, wen eigentlich?
Sexting ist eine Form der medialen Selbstinszenierung und erotischen Kommunikation. Unter Sexting versteht man das einvernehmliche Versenden von Bildmaterial mit erotischem Inhalt. Was unter Erwachsenen bereits recht weit verbreitet ist, ziehen Jugendliche nach, Tendenz steigend. Zwar gibt es noch keine deutschen Studien, doch kommt die Safer Internet-Studie aus Österreich zu dem Ergebnis, dass 10 % der 14-18jährigen bereits intime Bilder verschickt haben (vgl. Döring, proJugend 3/15, S. 17).
Der Druck, sich in den digitalen Medien zu inszenieren ist für beide Geschlechter hoch. Mädchen und Jungen betreiben mediale Selbstinszenierung und Sexting aber oft unterschiedlich. Entsprechend tradierter Geschlechterrollen neigen Jungen eher dazu, sich stark und sportlich, Mädchen hingegen, sich sexy und erotisch darzustellen – verbunden mit der Doppelmoral, dass dies von ihnen in gewisser Weise zwar erwartet wird, ihnen dafür aber schnell der Stempel „Schlampe“ aufgedrückt wird.
Die Gefahr von Missbrauch der Fotos besteht z.B. wenn Beziehungen in die Brüche gehen, mit Eroberungen und sexuellen Erlebnissen geprahlt wird, aber auch in Fällen von Cyber-Mobbing. Diese Bilder werden dann z.B. ohne Erlaubnis weiterversendet, veröffentlicht, verändert und/oder benutzt, um jemanden unter Druck zu setzen.
In diesem Seminar wird die Relevanz des Sexting in der sexuellen Identitätsfindung Jugendlicher beleuchtet und die zugrunde liegenden Geschlechterrollen analysiert. Es werden Methoden für die praktische Arbeit mit Jugendlichen vorgestellt und präventive „Safer-Sexting“-Tipps erarbeitet. Wir diskutieren Handlungsstrategien für die Fälle, wenn Sexting-Bilder ungewollt in Umlauf geraten. Wir werfen außerdem einen Blick auf die rechtliche Situation und die Gefahren, die es beim Sexting geben kann.
Bei Interesse können Sie sich auf die Warteliste eintragen. Wir informieren Sie, sobald ein Platz frei wird.
50.- Euro (incl. Mittagessen)
Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendsozialarbeit an Schulen, der Jugendarbeit o.ä. aus Bayern
Beatrix Benz | Fachreferentin für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz, AJ Bayern
Michael Kröger | Fachreferent für Sexualpädagogik und Prävention gegen
Sexuelle Gewalt, AJ Bayern
Aktion Jugendschutz
Aktion Jugendschutz Bayern
Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17
80636 München